Der Vorstand der Deutschen Bahn gegenüber dem Aufsichtsrat musste erneuet Projektkostensteigerungen und Zeitverzug bei Stuttgart 21 einräumen. Dabei fordern selbst Befürworter noch nicht finanzierte Nachbesserung an der geplanten betrieblichen Infrastruktur. Der SWR sieht folglich sowohl die Kosten als auch die betriebliche Leistungsfähigkeit des Projektes nicht ausdiskutiert. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch Alternativen mit Blick auf die verkehrliche Leistungsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart wieder ins Gespräch kommen. Mit völlig unterschiedlichen Ansätzen, auf die wir kurz hinweisen möchten:
- Die Grünen wollen ab 2018 über Zusatzgleise zum Bahnhof diskutieren (StZ).
- Der BUND fordert eine neue Debatte über eine Kombi-Lösung ( Pressemitteilung / SWP).
- Wer sich näher für die Varianten einer Kombilösung interessiert, dem empfehlen wir den neuen Beitrag von Fritz Möbius „Warum die Kombilösung für den Bahnknoten Stuttgart jetzt ernsthaft untersucht werden muss“.
- Das Aktionsbündnis hat am letzten Montag einen zweiten Infoabend zum „Plan B“, dem Projekt Umstieg, veranstaltet. Im Zentrum des Abends standen Schienenverkehrsverbesserungen“. Dieses Konzept baut auf den leistungsfähigen Kopfbahnhof auf. Das Video der mehr als zweistündigen Veranstaltung ist auf youtube eingestellt.
Update 23.06.: Die Frankfurter Rundschau kritisiert in ihrem Artikel „Stuttgart 21: Starrsinn vor Vernunft“, dass die Bahn nicht einmal über Alternativen nachdenkt: „Die tiefe Krise der Deutschen Bahn zeigt sich am deutlichsten an ihrem Umgang mit dem Großprojekt Stuttgart 21. Eisern hält sie an der Verlegung des Kopfbahnhofs in die Tiefe fest, obwohl die Gegenargumente der Kritiker ständig bestätigt werden. Experten gehen davon aus, dass die Kosten nicht bei den geplanten 6,5 Milliarden Euro bleiben werden – neueste Schätzungen kommen auf fast zehn Milliarden Euro. Damit käme Stuttgart 21 fast so teuer wie der neue 57 Kilometer lange Alpentunnel durch den Gotthard“