Ein aus unserer Sicht kein leichtes Thema hat sich Kontext diese Woche vorgenommen. Es geht in dem lesenswerten Artikel „Wer eine Grube gräbt“ (hier) um einen Überblick zum Stand der Bauarbeiten bei Stuttgart 21: „Kostensteigerungen und Terminverzögerungen: Mit dem Projekt Stuttgart 21 wird die Bahn nicht fertig – nicht bis 2021 und nicht innerhalb des bewilligten Kostenrahmen. Und die größten Probleme stehen erst noch aus.“ Auch auf Beiträge der Netzwerk-Seite wird u.a. verlinkt.
Zur Kostenentwicklung bei Stuttgart 21 ist in diesem Kontext-Artikel angesichts der Flut beantragten und genehmigten Planänderungen bei Stuttgart 21 folgende Analyse zu finden: „Auch steigen die Kosten nicht etwa, weil einzelne Maßnahmen unvorhersehbar teurer werden als erwartet. Wo noch gar nicht alles genehmigt ist, wo selbst genehmigungsfähige Unterlagen fehlen, wo laufend nachgebessert werden muss, weil sich die Pläne als unzureichend erweisen, kann es einen realistischen Kostenrahmen gar nicht geben, vielmehr nur eine politisch bewilligte Grenze, die bei fortschreitender Planung immer wieder überschritten wird.“
Einen anderen Aspekt zur Kostenspirale bei Stuttgart 21 hatte Kontext bereits letzte Woche in dem ebenfalls empfehlenswerten Artikel „Täuchung und Lüge“ (hier) beleuchtet: „Irren ist menschlich: Der Wirtschaftswissenschaftler Werner Rothengatter entdeckte systematische Täuschungen bei Großprojekten, gutachtete dann selbst nach unten und ist jetzt überrascht, dass Stuttgart 21 noch teurer geworden ist“.
In einem weiteren aktuellen Beitrag „Ausgelächelt“ berichtet Kontext (hier) über den Rückzug von Bahnvorstand Volker Kefer: „Für Stuttgart-21-Gegner ist Volker Kefer zentrale Reizfigur. Jetzt verzichtet er auf eine Verlängerung seines Vertrags. Mal angenommen, er würde die neue Beinfreiheit nutzen, um die Wahrheit rauszurücken: Das Milliardenprojekt wäre Geschichte“.
Nicht nur Bahnvorstand Volker Kefer ist angeschlagen. Ein weiterer Kontext-Beitrag „Schattenboxen und Schienenrealität“ (hier) wirft einen Blick auf das (Miss-)Management der Deutschen Bahn AG: „Kefer lächelt und schwächelt. Grube wackelt und dackelt. Weber wabert und labert. Pofalla lauert und dauert. Wenn das mal nur alles wäre. Bahnexperte Winfried Wolf beschreibt, was sonst noch im Argen liegt beim Schienenkonzern“.