StZ: Eltern fürchten Stadtbahnchaos

Was bedeutet der Umbau der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie und die jahrelangen Streckenstillegungen bzw. Umleitungen im Zuge von Stuttgart 21 für Stuttgarter Schüler? Die Stuttgarter Zeitung (hier) berichtete gestern über den Gesamtelternbeirat, der seit über einem Jahr auf eine Information der SSB über die Streckensperrungen und Umleitungen wartet.

Dabei wird den Schülern während dieser Zeit viel zugemutet. Letztendlich zum Teil längere Fahrzeiten, volle Bahnsteige und noch vollere Züge. Beispielsweise am Neckartor, wenn im morgendlichen Berufsverkehr alle (!) Fahrgäste der Linie 4 aussteigen und sich in den nachfolgenden Zug zwängen müssen. Man musste am Montag  in der Printausgabe der Stuttgarter Zeitung nur auf die andere Seite schauen, um den sehr lesenswerten Leserbrief „Hiobsbotschaften“ eines Herrn Klaus W. aus Möhringen zu entdecken, der treffend dieses Szenario beschreibt:

„Wie kann es sein, dass die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) sich erst jetzt herausgefordert fühlen?  Man wird den Verdacht nicht los, dass die SSB schon einige Zeit wissen, mit welchen Schwierigkeiten zu kämpfen sein wird… Da ist vor Jahren zunächst von einer Unterbrechung der Strecke Staatsgalerie-Charlottenplatz die Rede. Dann werden es vier Wochen und Ende 2013 geht man von neun Monaten aus, und dies sei seriös geplant.  Dann hört man fast zwei Jahre nichts, un jetzt von Herrn Arnold mit der „Riesenherausforderung“ überfallen zu werden, man braucht jetzt 15 Monate.  Da liegt die Vermutung doch sehr nahe, dass wir in stark einem Jahr hören werden, die Aufhebung der Sperrung könne nicht im Mai, sondern erst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 stattfinden. Und welche Dauer ist wohl für die hernach geplante Sperrung der Strecke Staatsgalerie-Hauptbahnhof zu erwarten, die vor zwei Jahren schon mit zwei Jahren beziffert wurde?

Herr Arnold und einige Politiker übersehen gerne, dass die Riesenherausforderung (neudeutsches Wort für „handfeste Probleme“) nicht sie, sondern die Fahrgäste trifft. Ein Beispiel: alle U-4 Fahrgäste aus Untertürkheim werden am Neckartor auf den Bahnsteig entlassen und müssen sich in den nachfolgenden Zug (heute planmäßig U 9) zwängen, der so kurz vor dem Stadtzentrum schon stark besetzt ankommt. Man konnte voraussehen, dass hier nur Langzüge helfen könnten. Die aber sind für absehbare Zeit auf den dort verkehrenden Linien mit Ausnahmen der Sonderlinie U 11 überhaupt nicht einsatzfähig.

Sollte es mit der Planungsfähigkeit der SSB doch nicht so weit her sein? Man darf gespannt sein, was die angekündigte Kampagne beinhalten wird. Aber mit weiteren Hiobsbotschaften muss gerechnet werden“.

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